Künstlerische Leitung & Choreografie
An der CH-Tanztheater Schule in Zürich unter der Leitung von Eve Trachsel machte ich meine Ausbildung zur Bühnentänzerin (1985-1988). Wegweisend für meine Entwicklung als Tänzerin und Choreografin während der Ausbildung und auch in den späteren Jahren war der Einfluss des Choreografen, Tänzers und Tanzpädagogen Erwin Schumann (Tamuté).
Anschliessend vertiefte ich mein Studium in New York unter anderem am Limon Institut und bei Merce Cunningham. Diverse Improvisations- und Release-Techniken erlernte ich bei David Zambrano, Steve Paxton, Nancy Stark Smith, Nina Martin und weiteren Vertretern der damals innovativen Tanzszene in New York. Bei Mary Overlie beschäftigte ich mich mit Body Mind Centering und Developmental Technique und der Kompositionstechnik 'Six Viewpoints'. Bei Elaine Summers und Frances Becker machte ich eine Ausbildung in 'Kinetic Awareness'.
Zurück in Zürich tanzte ich viele Jahre in diversen Ensembles der freien Szene. Unter anderem bei Fumi Matsuda, Roger Merguin, Somafon und Tamuté. Als Dozentin für Modernen Tanz, Limon Technik, unterrichtete ich 10 Jahre an der Zürich Tanz Theater Schule, in der Abteilung für professionellen Bühnentanz.
2005 gründete ich meine eigene Tanztheatergruppe und nannte diese 'flowingdancecompany', mit welcher ich seither in regelmässigen Zeitabständen abendfüllende Produktionen und Kurzstücke kreiere. 2007-2009 kehrte ich nochmals nach New York zurück, um am Limon Institut mein Verständnis der Limon Technik zu vertiefen und mit New Yorker Künstlern das Tanztheater 'Passage Bleu' zu kreieren. Seit 2009/10 bin ich wieder in Zürich und konzentriere ich mich seither hauptsächlich auf das Choreografieren und Kreieren von Tanzstücken. 2017 änderte ich den Namen meines Tanztheaters in 'compagnie anne-sophie fenner'.
Neben meinem eigenen Tanztheater leite ich eine weitere Tanzkompanie, welche ich 2016 von Annalies Preisig übernommen hatte. Diese Gruppe tritt unter dem Namen 'tanzcontinuum' auf > weitere Infos
Musik als Inspiration ist ein wichtiger Bestandteil meines Schaffens. 2007 kreierte ich ein abendfüllendes Stück zur Musik von Nik Bärtsch, ein Zürcher Jazzmusiker, dessen Werke mich immer wieder für Choreografien inspirieren. Zur Musik von Tobias Preisig, Jazzmusiker aus Zürich, entstand 2012 das Tanztheater 'Espaces Blancs' für neun Tänzer. Die Kompositionen von Tobias Preisig und Nik Bärtsch sprechen mich tief und direkt an, weshalb ich deren Musik immer wieder für Choreografien verwende. Sobald ich deren Musik höre, fangen Körper und Seele zu tanzen an. Doch auch die klassischen Musik über eine starke Anziehungskraft auf mich aus. So entstand 2013 in Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester 'Tacchi Alti' die Choreografie 'Totentanz' und die 'Free Opera Company' begleitete ich in drei Opernproduktionen als Choreografin. Meine Kreation ‚Vol d’Oiseaux’ basiert auf Musik der Gitarristen Michael Boner und Pascal Piller (Marvin Guitar Duo), welche das Stück live auf der Bühne begleiteten. 2016 beschäftigte ich mich eingehend mit dem Werk von Arvo Pärt und weiterer sakraler Musik, als ich für 'tanzcontinuum' ein Kirchenstück kreierte. Mit ‚Diary of a Hermit’ (Premiere September 2017 Theater Rigiblick Zürich), stand ich einerseits wieder ganz im Zeichen der Stille, doch mit dem live Geigen- und Akkordeonspiel als auch Gesang in diesem Stück, bekam ich einmal mehr die Gelegenheit, Tanz und Musik direkt ineinander spielen zu lassen. 2018 war ein Jahr des Rückzugs und der Recherche. 2019 wird mich nach Panama bringen, wo ich mit Kindern und professionellen Tanzschaffenden eine Kreation erarbeiten werde.
Statement
„Ich bin überzeugt, dass solange wir in unseren Bewegungen wahrhaftig bleiben, der Tanz unmittelbar und direkt unsere Emotionen anspricht.“
Was andere sagen
"Anne-Sophie Fenner inszeniert Tanztheaterstücke, in deren Mittelpunkt immer der Tanz steht, doch arbeitet sie je nach Thema spartenübergreifend mit anderen Kunstformen zusammen.
Ihre Arbeiten überzeugen mit fundiert recherchierten Themen, die sie in ästhetisch und tänzerischer Hinsicht auf hohem Niveau auf die Bühne bringt. Die Stücke der Choreografin widerspiegeln ihr Interesse für Philosophie, Literatur und Geisteswissenschaften. Diese intellektuelle Auseinandersetzung mit universellen Themen ist unmittelbar sicht- und fühlbar in ihren Inszenierungen. Fern von banaler Gesellschaftskritik geht es ihr darum, den Strom der eigenen inneren Bilder und Gedanken anzuregen und daraus aktiv Kraft zu schöpfen um sich nicht ohnmächtig zu fühlen im Angesicht von sozialen Ungerechtigkeiten, politischen Scharmützeln oder apokalyptischen Umwelt Szenarien.
Die Tanzsprache von Anne-Sophie Fenner orientiert sich einerseits stark am Erbe des Modern Dance, insbesondere der Tradition von José Limón, anderer- seits beeinflussen der zeitgenössische Tanz und Ansätze aus der Improvisation ihre Bewegungssprache. So entwickelte sie über die Jahren einen ganz eigenen künstlerischen Ausdruck. In einer Mischung aus zeitgenössischem Tanztheater und Modern Dance beschert sie uns bildhafte, emotionale, rhythmische und tänzerisch raumgreifende Choreographien, die unserem Bedürfnis nach Tanz, Emotion und Ästhetik auf eine faszinierende Weise nachkommen.”- Sinikka Jenni